Das RAL-Farbsystem gilt als allgemein anerkannter Standard zur präzisen Kommunikation und Spezifikation von Farben. Ursprünglich in Deutschland konzipiert, hat sich das System seit seiner Einführung zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Designer:innen, Produktionsbetriebe sowie die globale Pulverbeschichtungsindustrie entwickelt. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Historie sowie die Funktionsweise des RAL-Farbsystems und lernen verschiedene Anwendungen im Bereich der Pulverbeschichtung kennen.
Entstehung
Das RAL-Farbsystem hat seinen Ursprung in den frühen 1920er-Jahren in Deutschland, als der Reichsausschuss für Lieferbedingungen und Gütesicherung (RAL) ins Leben gerufen wurde. Dessen Hauptziel lag in der Standardisierung von Farbreferenzen, um die Farbkommunikation in unterschiedlichen Branchen zu vereinfachen. 1927 wurde das RAL-Farbsystem offiziell eingeführt und fand aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Konsistenz breite Akzeptanz. Heute wird es nicht nur zum Definieren von Farben, sondern auch zur effektiven Abstimmung und Angleichung von Farbtönen verwendet. Fachleute können mithilfe von RAL-Farbmustern oder digitalen Farbtools die passende RAL-Farbe für ein bestimmtes Muster oder eine Kundenanfrage vergleichen und entsprechend auswählen.
So funktioniert das RAL-Farbsystem
Das RAL-System basiert auf einem standardisierten Satz von Farbmustern, die durch einen eindeutigen RAL-Code identifiziert werden können. Dieser Code setzt sich aus den drei Buchstaben RAL, gefolgt von einer vierstelligen Nummer, zusammen: beispielsweise RAL 9011. Die erste Ziffer repräsentiert die Farbfamilie (1: Gelb, 2: Orange, 3: Rot, 4: Violett, 5: Blau, 6: Grün, 7: Grau, 8: Braun und 9: Weiß- und Schwarztöne). Die übrigen drei Ziffern werden fortlaufend vergeben. Die Benennung des Farbtons (z. B. „Graphitschwarz“ für RAL 9011) dient als zusätzliche Beschreibung und trägt dazu bei, mögliche Verwechslungen während des kreativen Prozesses zu vermeiden.
Die drei wichtigsten RAL-Farbkollektionen sind:
- RAL CLASSIC: Ursprünglich im Jahr 1927 mit 40 Farben eingeführt, umfasst dieses System inzwischen 216 Farbtöne aus dem gesamten Farbspektrum.
- Das RAL DESIGN System plus existiert seit 1993 und definiert 1.825 Farben speziell für fein abgestimmte kreative Anwendungen.
- Im Jahr 2007 erfolgte die Einführung von RAL EFFECT, einer Farbpalette für innovatives Industrie- und Produktdesign mit 490 Farbtönen inklusive Metallics.
Wie werden RAL-Farben definiert?
Die Definition von RAL-Farben erfolgt anhand präziser physischer Muster, die von der RAL-Organisation erstellt werden. Sie entstehen durch die Verwendung einer speziellen Formulierung von Pigmenten, Bindemitteln und anderen Materialien, um Genauigkeit und Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.
TIGER führt großes RAL-Sortiment im Programm
Auch TIGER stützt sich auf die RAL-Spezifikationen und bietet eine große Auswahl an entsprechenden Finishes an, die sich auf dieses System beziehen:
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Fazit – RAL-Farbsystem
RAL-Farben spielen seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle in der Farbkommunikation und -spezifikation - ihr Einfluss auf die Pulverbeschichtungsindustrie ist dabei unbestreitbar. Durch standardisierte Referenzen, gewährleistet das RAL-System präzise Farbformulierungen, eine effektive Farbabstimmung und somit konsistente und genaue Farbergebnisse bei Pulverbeschichtungsanwendungen. Während sich die Pulverbeschichtungsindustrie kontinuierlich weiterentwickelt, bleibt das RAL-Farbsystem ein verlässliches, unverzichtbares Werkzeug für Fachleute, die nach zuverlässigen und ästhetisch ansprechenden Oberflächen verlangen: von der Architektur und dem Produktdesign bis hin zum OEM- und Aftermarket-Bereich der Automobilindustrie sowie vielen weiteren Branchen.
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