Kratzer und Abrieb: Wie Pulverbeschichtung schützt!

Äußerliches Erscheinen wird direkt mit Produktqualität und in Folge auch mit dem Hersteller in Verbindung gebracht. Fassaden, Möbel und andere dekorativ veredelte Werkstücke sollen deshalb nicht nur am ersten Tag aussehen wie neu. Das setzt eine Vielzahl an Anforderungen an die Beschichtung voraus: Unter anderem soll diese so wenig Material wie möglich durch mechanische Beanspruchung bzw. Reibung verlieren (= Abriebfestigkeit) und eine erhöhte Resistenz gegen Krafteinwirkung durch scharfe Objekte aufweisen (= Kratzfestigkeit).

Risiken und Gegenmaßnahmen

Eine ordentlich, nach gründlicher Vorbehandlung, aufgetragene Pulverbeschichtung bietet der Oberfläche Schutz gegen verschiedene mechanische Einflüsse. Das garantiert allerdings nicht, dass mit der Zeit keine Schäden entstehen. Teile, die Sand, Erde, Kies, Bürsten und/oder aggressiven Chemikalien ausgesetzt sind, weisen ein besonderes Beschädigungsrisiko durch Abrieb/Kratzer auf.

 

Das im Pulverlack verwendete Harz ist ein entscheidender Faktor, da einige Harze eine höhere mechanische Beständigkeit aufweisen als andere. Um den Schutz vor Kratzern, Abrieb und weiteren Beschädigungen zu verbessern, können Pulverbeschichtungen mit bestimmten Additiven versehen werden.

Welche Bereiche sind besonders betroffen?

Architektur

Beschichtete Gebäudekomponenten wie Fassadenpaneele und Fensterrahmen können schon vor dem Einbau durch Kratzer oder Abrieb beschädigt werden. Bereits während der Produktion wirken mechanische Belastungen auf die Bauteile ein – eine Gefahr für die spätere Optik. Einmal im Einsatz, können Kratzer vor allem bei der Reinigung auftreten. Um das zu verhindern, empfiehlt es sich, stets die Allgemeinen Reinigungsempfehlungen einzuhalten. Diese stützen sich auf die Richtlinien der GRM, der Gütegemeinschaft Reinigung von Fassaden.

 

Möbelherstellung

Ein Möbelstück ist jeden Tag im Einsatz – genauso wird dieses täglich verschoben, auf andere Möbel gestapelt oder durch Substanzen verunreinigt, die die Oberfläche chemisch angreifen. Daraus ergibt sich eine erhöhte Anfälligkeit für Beschädigungen.

 

Weitere Außenanwendungen

Die bereits erwähnten Belastungen wirken auch auf Objekte ein, die im Freien und/oder in öffentlichen Bereichen errichtet werden. Ein Paradebeispiel dafür sind öffentliche Kioske, die meist in Restaurants, Einkaufszentren und auf der Straße zu finden sind.

Mit TIGER gegen Abrieb

Im Vergleich zu herkömmlichen Mischqualitäten kann mit der TIGER AR-Formulierung die Abriebfestigkeit um ca. 100 % verbessert werden (gemessen mit dem Taber Abraser) und das ohne zusätzlichen Verschleiß am Pulverapplikations-Equipment.

Die meisten TIGER Drylac®-Produkte sind auf Anfrage in abriebfester Formulierung erhältlich. Fragen Sie Ihren TIGER-Vertreter nach weiteren Details!

Häufig gestellte Fragen

Im TIGER-Labor wird der Martindale-Test nach den Richtlinien der QUALICOAT durchgeführt. Dafür wird ein beschichtetes Blech in der Prüfvorrichtung befestigt. Auf diesem scheuert ein Stempel, der mit einem genormten Scheuerpfad versehen ist, für einen gewissen Zeitraum in der sogenannten Lissajous-Figur (mehrdimensionale Bewegung). Im Anschluss kann die Glanzänderung der Beschichtung bestimmt werden. Je geringer diese ausfällt, desto weniger kratzanfälliger ist die Oberfläche. Andere gängige Prüfmethoden sind u. a. die Bleistifthärte (EN ISO 15184:2020), die Clemenhärte (EN ISO 1518:2019) oder die Buchholzhärte (EN ISO 2815:2003).

Der TABER-Test ist die gängigste Methode zur Prüfung der Abriebfestigkeit (ASTM D 4060). Ein beschichtetes Blech wird auf einer drehbaren Platte montiert, die sich mit konstanter Geschwindigkeit dreht. Im Anschluss senkt sich ein gewichtetes Abriebrad auf die Platte. Die Ergebnisse werden anhand des Gewichtsverlusts der Beschichtung pro Anzahl der Umdrehungen unter einer bestimmten Last (500 g oder 100 g) gemessen. Je geringer der Masseverlust, desto besser ist die Abriebfestigkeit.

Je nach Schwere der Beschädigung, gibt es zwei Möglichkeiten, um Kratzer in der Pulverbeschichtung zu reparieren.
 

  1. Oberflächliche Kratzer: Hier wird die Oberfläche mit einem Poliermittel vorbehandelt und anschließend mit einem anderen Spezialmittel versiegelt. Dabei ist zu beachten, dass diese Art der Behandlung den Glanzgrad der Oberfläche beeinflussen kann.
     
  2. Tiefe Kratzer: Wenn Kratzer bis zum Untergrund reichen, wird der Fehler in der Regel mit Nasslack ausgebessert. Beschichter müssen hier besonders auf die Farbabstimmung achten, um Unstimmigkeiten zwischen Farbe und Glanzgrad zu vermeiden.

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